Von der Schülerzeitung der GSE

Interview mit Herrn Schmidt (Vollversion)

Interview von Herrn Schmidt (Vollversion)

Im April 1962 trat Konrad Schmidt seinen Dienst als Hausmeister an der neuen Mittelpunktschule in Heskem on. Vor wenigen Wochen erst feierte er nun schon seinen 90. Geburtstag, Für unsere Lol XXL hat er nicht nur in seinen Erinnerungen gekramt, sondern auch in seinen olten Unterlagen. Wir sagen: Herzlichen Dank für das Interview und die Bilder!

Von wann bis wann haben Sie an der GSE gearbeitet?

Vom 14. April 1962 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1985. Vorher habe ich als Bauschlosser in Wuppertal und Marburg gearbeitet. Neben mir hatten sich noch fünf weitere Bewerber damals um die Hausmeisterstelle beworben .

Wie viel hat sich in dieser Zeit an der GSE verändert?

Es gab viele bauliche Veränderungen: das Hauptgebäude wurde erweitert, Sportanlagen kamen hinzu und Räume für Naturwissenschaften und Arbeitslehre. In den 70er Jahren hatte die Schule schon fast 900 Schüler, in manchen Klassen saßen bis zu 45 Kinder, zum Beispiel in den beiden Großräumen Hl und H11. Eine Klasse war in der heutigen Cafeteria untergebracht.

Wie waren ihre Arbeitszeiten?

Je nach Jahreszeit verschieden. Im Winter begann ich meist schon um 6 Uhr, der Schnee musste geräumt werden, und das noch per Hand! Auch das Mähen

der Rasenflächen im

Sommer wurdenoch mit einem Handmäher erledigt.

Außerdem musste ich die Heizung an-stellen. Der Unterricht begann um 8 Uhr und endete eigentlich immer nach der 5. Stunde, also um 12.30 Uhr - allerdings auch samstags. Später gab es dann einmal in der Woche auch Nachmittagsunterricht.

Am Nachmittagwurde dann von meiner Frau und mir die Schule geputzt, das Reinigen gehörte mit zu meinen Aufgaben. Nach einem Vierteljahr bekam meine Frau dann auch dafür eine feste Anstellung, vorher war das in meinem Gehalt inklusive. Das dauerte normalerweise bis 17 oder 18 Uhr. Als dann später die Sporthallen hinzukamen, musste ich diese für die Vereine noch auf- und zuschließen, Ende war dann meist erst um 22.30 Uhr

Wie viel hat man zu dieser Zeit als Hausmeister verdient?

Es gab 500 DM brutto.

Was haben Sie hauptsächlich gemacht?

Es gab eine Dienstordnung, in der alle

Tätigkeiten aufgelistet waren. Neben den schon genannten Aufgaben musste ich in den ersten Jahren auch die Post wegbringen und alle Einkäufe für die Schule erledigen, wie zum Beispiel Kreide oder Reinigungsmaterialien.

Eine Sekretärin gab es erst ab 1967, vorher wurde die gesamte Schule vom damaligen Rektor Laux und mir verwaltet. Damals gab es auch nur 8 Lehrer!

War ein Lehrer krank, musste ich auch schon mal die Aufsicht über eine Klasse übernehmen. Und wenn Kinder krank wurden, fuhr ich sie zum Arzt oder nach Hause - alles mit meinem Ford, denn einen Dienstwagen gab es damals auch nochnicht

Hat Ihnen die Arbeit Spaß gemacht?

Ja ich war sehr zufrieden!


Waren sie ein strenger Hausmeister?

An und für sich war das Verhältnis zu Kindern und Lehrern gut. Es war alles strenger als heute, so war es beispielsweise verboten, über den Rasen zu laufen. Es gab extra „Türwachen" , die dafür sorgten, dass in den Pausen die Gänge im Gebäude frei blieben. Und da wir die erste Mittelpunktschule im Landkreis waren, kamen häufig Besichtigungen, da musste natürlich alles in Ordnung sein, denn wir wollten ja auch einen guten Eindruck machen.


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